Text: Hoffmann von Fallersleben (1835), Melodie: traditionell aus Österreich (1817)
Mit „Kopf, Herz und Hand„, wie es Pestalozzi formuliert hat, kann man ganzheitlich Lernen. Kopf, Herz und Hand sind ein Team, das perfekt zusammenarbeitet. Bezogen auf die Musik sind es Ohr, Gedächtnis, Sprache und Körper (Rhythmusgefühl) und Finger. Wenn die Mitglieder des Teams auch einzeln trainiert werden, können sie später noch viel besser zusammenarbeiten. Dabei ist die Reihenfolge wichtig:
- Erst nur mit den Ohren lernen.
- dann mit Ohr, Sprache und Körper lernen (Text und Rhythmus)
- dann nur mit den Fingern lernen (Fingerzahlen-Code)
- dann auf den Tasten spielen (verschiedene Möglichkeiten)
- dann die Noten lesen und das Lied darin wieder erkennen!
zu 1.) Mit den Ohren lernen
Höre dir das Lied oft an, summe die Melodie dabei schon mal leise mit. Dann singe das Lied einfach so (la la la) oder denke es nur im Kopf.
Wenn du es schon gut kannst, versuche auch einmal, zu dem 4. Hörbeispiel zu singen, wo nur die Begleitung zu hören ist. Du kannst auch dazu tanzen!
Zu 2.) Mit Ohren, Sprache und Körper lernen (Rhythmus klatschen)
- Höre noch einmal das 1. Klangbeispiel und singe jetzt den Text dazu. Wenn du den Text nicht kennst, lasse ihn dir erst ein paar Mal vorsprechen, bis du ihn kannst.
- Dann höre das Lied noch einmal und klatsche dazu. Die Rhythmussprache siehst du weiter unten in grün.
- Dann singe und klatsche, ohne die Musik zu hören („aus dem Kopf“)
Kuckuck, Kuckuck, ruft's aus dem Wald.
Lasset uns singen, tanzen und springen!
Frühling, Frühling, wird es nun bald.
Die übrigen Strophen findest du hier.
Rhythmussprache (, = Taktstrich) TA TA Still, TA TA Still, TA TA TA, TAOA, TA TA TA, TAO TA, TA TA TA, TAO TA, TAO TA, TAO TA, TA TA TA, TAOA.
Zu 3.) Mit den Fingern lernen, ohne Klavier:
Wenn du das Lied jetzt schon gut im Ohr hast, ist der Fingerzahlen-Code leicht zu lernen. Übe die Finger auf dem zugeklappten Klavierdeckel oder auf deinen Knien. Nicht auf den Tasten!
Beachte die Zeichen für Pausen (*) und für längere Töne (-).
Achtung! Es kann passieren, dass du beim Üben der Finger wieder den Rhythmus vergisst. Dann hilft dieser kleine Tipp: halte bei einem Pausen-Zeichen einen Finger an deinen Mund und mache „pst“, bei einem „länger“ Zeichen klopfe mit der anderen Hand oder stampfe mit dem Fuß oder denke an TAO oder TAOA.
Fingerzahlen-Code R: 5 3 * , 5 3 *, 2 1 2, 1 - -, 2 2 3, 4 - 2, 3 3 4, 5 - 3, 5 - 3, 5 - 3, 4 3 2, 1 - - L: 1 3 *, 1 3 *, 4 5 4, 5 - -, 4 4 3, 2 - 4, 3 3 2, 1 - 3, 1 - 3, 1 - 3, 2 3 4, 5 - -
Achtung! In der 3. Zeile machen viele Schüler den Fehler, wieder die 1. Zeile zu spielen, weil sie glauben, dass die gleichen Töne automatisch auch den gleichen Rhythmus bedeuten! Das kann nur passieren, wenn man nicht an den Text oder den Rhythmus denkt, sondern nur an die Finger. In der 3. Zeile heißt es nämlich „Früh-ling“ und nicht mehr „Kuckuck“. Außerdem sind die Zahlen auch nur am Anfang gleich. Deshalb: immer erst hören und lernen, dann spielen!
Zu 4.) Auf dem Klavier spielen, auswendig:
Jetzt hast du schon eine gute innere Vorstellung von dem Lied. Wenn du es jetzt auf dem Klavier spielst, arbeiten dein Kopf, deine Ohren, dein Rhythmusgefühl und deine Finger zusammen. Du wirst sehen, wie leicht es auf einmal geht.
Suche erst einmal die richtigen Tasten auf dem Klavier. Dann spiele es mit dem Fingerzahlen-Code, den du gelernt hast.
Und dann, wenn du das alles zu leicht findest, kannst es auch mit ganz anderen Fingern spielen, wie in diesem Video:
Zu 5.) Noten lesen
Jetzt schau dir die Noten in deiner Klavierschule oder auf der Seite von Liederprojekt.org an. Erkennst du den Rhyhthmus wieder? Die Fingersätze sind in den Klavierschulen zwar unterschiedlich, aber das Lied ist gleich.
- Russische Klavierschule, Band 1, Nr. 13 (einstimmig, C-Dur) und Nr. 76 (zweistimmig, A-Dur)
- Tastenzauber, Band 1, von Aniko Drabon, S. 27 (auf schwarzen Tasten)
- Liederprojekt.org (G-Dur)