Blues Einführung

Inhaltsverzeichnis

Der Blues entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den USA . Bluesmusik hat großen Einfluß auf die Entwicklung der Popularmusik. https://klexikon.zum.de/wiki/Blues

Harmonik

Das Blues-Schema

Das klassische Blues-Schema hat 12 Takte, in denen 3 Stufen der Tonart in einer ganz bestimmten Reihenfolge gespielt werden.

I  - I  - I  - I
IV - IV - I - I
I - IV - I - I

Meistens wird das Blues-Schema in C-Dur erklärt, dann heißen die Akkorde: C-C-C-C, F-F-C-C , G-F-C-C. Aber du kommst viel weiter, wenn du dir von Anfang an die Stufen einprägst und nicht nur „die Akkorde in C-Dur“. Du kannst dann zwar einen Blues in C spielen, aber wenn du dann irgendwann mal gefragt wirst, ob du nicht auch in G oder A oder B spielen kannst, hast du ein Problem: du musst überlegen und grübeln, und dann das ganze Schema nach G oder A oder B transponieren und das dann wieder von vorne auswendig lernen. Das ist nicht sehr praktisch.

Mit den Stufen lernst du gleich ein Griffmuster, denn die Abstände der Basstöne in der linken Hand sind ja in allen Tonarten gleich. Wenn du dir also die Stufen eingeprägt hast, kannst du mir deiner linken Hand den Bass in verschiedenen Tonarten „blind“ spielen. Das ist richtig praktisch!

Das klassische Blues-Schema hat 3 mal 4 = 12 Takte. Es werden nur 3 Stufen der jeweiligen Tonart benutzt: I, IV und V. Übe das Schema in mehreren Tonarten, dann lernst du besser, in Stufen zu denken und bist nicht auf eine Tonart (C-Dur) festgelegt.

Du findest die Stufen für jede Tonart ganz schnell mit dem Quintenzirkel.

I - I -  I - I -        
IV - IV - I - I -
V - IV - I - I -

oder auch so: 
I - IV - I - I -
IV - IV - I - I -
V - IV - I - I -

Bei der 2. Variante siehst du, dass sich in jeder Zeile nur die erste Stufe ändert, die anderen 3 Stufen sind in jeder Zeile gleich. Einfacher geht es nicht.

Voicing

Mit voicing sind typische Akkordgriffe im Jazz und im Blues gemeint. Für den Anfang genügt es, wenn du jeweils zwei Töne des Akkords mit einer Hand spielst und so den vollständigen Klang auf beide Hände verteilst. So aufgefächert klingt es besser als wenn du alle Akkordtöne in der tiefen Lage mit einer Hand spielst.

Melodik

Die Melodik des Blues ist etwas ganz Spannendes, denn „die besondere Färbung des Blues entsteht aus einem Klangkonflikt.“ (Frank Sikora: Neue Jazz-Harmonielehre, 2003). Die ursprünglich moll-pentatonischen afrikanischen Gesänge der ehemaligen schwarzen Sklaven passten nicht zu dem europäischen Dur-Moll-Tonsystem. Aus dem Hin- und Her-Pendeln zwischen beiden Tonsystemen sind die „blue-notes“ entstanden, die den Unterschied zwischen Dur und Moll und Pentatonik stark verwischen und verfärben. Es sind dies die kleine Terz (Mollterz), die verminderte Quinte (Tritonus) und die kleine Septime, die aber eher als Zwischentöne intoniert werden. So schwebt die kleine Terz zum Beispiel eher zwischen kleiner und großer Terz, die Septime zwischen kleiner und großer Septime oder zwischen großer Sexte und kleiner Septime nahe der Naturseptime und die Quinte zwischen verminderter und reiner Quinte. Die meisten europäischen Instrumente sind eigentlich nicht für diese Klangfarben, diese „Zwischentöne“, gedacht. Aber beim Gesang, der Gitarre, der Mundharmonika (Bluesharp), auch bei Bläsern und Streichinstrumenten können sie durch Ziehen (glissando) doch ganz gut intoniert werden.

Nur auf dem Klavier geht das überhaupt nicht! Die Tonhöhen der einzelnen Tasten sind nicht veränderbar (höchstens, wenn man das Klavier einfach nicht mehr stimmen lässt). Also behilft man sich damit, Akkorde durch fremde Töne möglichst „schräg“ klingen zu lassen (eher Tritonus als klare Quinte) und melodische Figuren zu verzieren und die Töne „anzuschleifen“. Zwischenklänge kann man auch erreichen, indem man zum Beispiel die kleine und große Terz ständig wechselt oder gleichzeitig spielt.

Melodische Patterns

Um die Melodik des Blues kennen zu lernen, solltest du die Blues-Tonleiter üben, am besten in mehreren Tonarten. Mit C, D, E, F, G und A kommst du schon eine ganze Weile gut zurecht. Die b- und #-Tonarten kannst du auch später noch üben.

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Im Blues brauchst du nicht für jede Stufe eine andere Blues-Tonleiter. Die Skala der ersten Stufe gilt für das ganze Stück, egal, ob es Reibungen und schräge Klänge gibt, denn die gehören ja zum Blues dazu. Im Laufe der Zeit hat sich der Blues allerdings auch in diesem Punkt vom Jazz beeinflussen lassen und umgekehrt.

Die melodischen Patterns heißen „licks“. Sie sind enorm wichtig für einen guten Blues-Sound. Übe sie gleich in verschiedenen Tonarten.

Damit du dich ganz in Ruhe auf die „licks“ konzentrieren kannst, ist es super, wenn du zu einer Aufnahme spielen kannst. Solche Übe-Aufnahmen werden „backing Tracks“ genannt. Aus technischen Gründen können sie hier nicht angezeigt werden, aber du findest viele bei youtube, wenn du nach „Slow Blues backing track“ suchst.

Auf youtube findest du auch Unmengen von Tutorials. Achte beim Suchen darauf, dass auf einem richtigen Klavier oder Flügel gespielt wird (das Ohr hört mit!) und nicht auf einem midi-Keyboard, wo die Noten als bunte Kästchen beim Spielen von oben herunterlaufen, oder wo die gespielten Tasten bunt aufleuchten. Dieser unnötige technische Schickschnack ist vielleicht ganz lustig, aber erstens sind sie sowieso immer viel zu schnell und zweitens klingen diese Computermusiken schauerlich. Es erinnert ein wenig an die Pianolas, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Ragtimes, klassische Musik und anderes abgespielt haben.

Rhythmik

Rhythmische Patterns

Die Patterns sind rhythmisch-melodische Varianten der Akkorde für die linke Hand, mit denen der Blues in Bewegung kommt und lebendig wird. Übe sie immer in verschiedenen Tonarten!

BluesPatterns.pdf

Online-Tutorials

Blues-Stücke

Blues Standards

Standards sind Stücke, die immer wieder gespielt werden und so die Stil-Entwicklung überdauert haben. Die meisten Blues-Standards sind sehr einfach und klar aufgebaut. Du kannst mit der linken Hand nur die Grundschläge spielen oder ein rhythmisches Pattern und mit der rechten Hand erst mal nur die Melodie. In den langen Pausen kannst du „licks“ einbauen. Wenn du gut „drin“ bist im Song, kannst du darüber auch improvisieren.

Du findest ein paar Blues Standards hier.

Rhythm And Blues

Blues-Stücke für die Unterstufe

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