Etüden von Carl Czerny

Carl Czerny (1791-1857)

Czernys Vater war ein anerkannter Klaviervirtuose, er brachte seinen Sohn so weit, dass er mit zehn Jahren ein brillanter Pianist war. Aufgrund dessen wurde Czerny Schüler von Ludwig van Beethoven. Bei der ersten Aufführung von Beethovens 5. Klavierkonzert am 11. Februar 1812 in Wien spielte er den Solopart. Außerdem nahm er Unterricht bei bei Muzio Clementi, Johann Nepomuk Hummel und Antonio Salieri. Trotzdem trat er relativ selten in Konzerten auf. Da er aber als brillanter Pianist bekannt war, wurde er ein geschätzter Klavierlehrer. Zu seinen Schülern gehörten Franz Liszt, Sigismund Thalberg und Theodor Leschetizky.

Czerny schrieb über 1.000 Kompositionen, darunter sehr viele Etüdensammlungen, von denen ein Werk (opus) jeweils aus vielen Einzelstücken bestand. Er war der erste Komponist, der eine Komposition „Etüde“ nannte. Heute sind die Czerny-Etüden aus dem klassischen Klavierunterricht nicht mehr wegzudenken, und kaum ein Klavierschüler kommt ohne sie aus, wenn er eine gute, klassische Spieltechnik entwickeln will. Czernys Schüler und Nachfolger entwickelten die Etüde weiter zu ausgewachsenen Konzertstücken (Liszt widmete ihm später seine Études d’exécution transcendante)

Außerdem veröffentlichte er etwa 1838 eine bedeutende, umfangreiche Klavierschule Op. 500, die „Vollständige theoretisch-practische Pianoforte-Schule, von dem ersten Anfange bis zur höchsten Ausbildung fortschreitend“.

Über den zahllosen Etüdensammlungen sind seine übrigen Werke lange in Vergessenheit geraten. Doch Czerny komponierte auch zahlreiche Symphonien, Klavierkonzerte, Kirchenmusik und Kammermusik. Erst in jüngerer Zeit wird seine Musik wieder stärker beachtet. Czerny wird zu den wichtigsten Mitgliedern des Wiener Musiklebens seiner Zeit gezählt; er starb als wohlhabender Mann. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 49).

Die meisten heute erhältlichen Etüdensammlungen enthalten Etüden von verschiedenen Komponisten. Da die Czerny-Etüden aber sehr gut sind, lohnt es sich, wenigstens eine Czerny-Etüdensammlung anzuschaffen.

  • Erster Lehrmeister op. 599 (ab Stufe 1-2)
  • 160 achttaktige Übungen op. 821 (ab Stufe 3)
  • 100 Übungsstücke op. 139 (ab Stufe 4)

In den 3 Bänden der Russischen Klavierschule sind folgende Czerny-Etüden zu finden:

Etüde C-dur. [Russische Klavierschule Band 1, Nr. 112, S. 58]

Etüde C-dur. [Russische Klavierschule Band 1, Nr. 131, S. 73]

Etüde C-dur. [Russische Klavierschule Band 1, Nr. 139, S. 78]

Etüde C-dur. 160 achttaktige Übungen op. 821, 1
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 64, S. 92]

Etüde G-dur. 125 Passagenübungen op. 261, 16
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 65, S. 92]

Etüde D-dur. Erster Lehrmeister op. 599, 63
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 66, S. 93]

Etüde G-dur. 160 achttaktige Übungen op. 821, 17
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 69, S. 95]

Etüde C-dur. 125 Passagenübungen op. 261, 81
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 71, S. 97]

Etüde d-moll. 125 Passagenübungen op. 261, 53
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 72, S. 97]

Etüde C-dur. 125 Passagenübungen op. 261, 33
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 75, S. 99]

Etüde G-dur. Erster Lehrmeister op. 599, 45
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 77, S. 100]

Etüde G-dur. 100 Übungsstücke op. 139, 38
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 82, S. 105]

Etüde C-dur. Erster Lehrmeister op. 599, 57
[Russische Klavierschule Band 2, Nr. 83, S. 106]

Etüde G-dur. 100 Übungsstücke op. 139, 71
[Russische Klavierschule Spielband SIK 2379, Nr. 53, S. 117]

Etüde C-dur. 100 Übungsstücke op. 139, 58
[Russische Klavierschule Spielband SIK 2379, Nr. 54, S. 118]

Etüde A-dur. 30 Etudes de Mécanisme op. 849, 23
[Russische Klavierschule Spielband SIK 2379, Nr. 61, S. 128]

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