Kuhlau: Variationen über ein österreichisches Volkslied

Friedrich Kuhlau (1786-1832)

Das kleine Liedchen, das Kuhlau als Thema gewählt hat, besteht aus 8 Takten. Kuhlau nutzt in diesen sechs Variationen alle Register des Klaviers aus, um die Melodie klanglich in immer neuen Farben erklingen zu lassen.

Gleich in der ersten Variation setzt er das Thema leicht rhythmisch variiert in die linke Hand, während die rechte Hand Akkordbrechungen wie Regenschirme darüber spannt. Die zweite Variation kehrt die Rollen wieder um: die rechte Hand spielt die unveränderte Melodie zu einer schnellen Alberti-Begleitung der linken Hand. In der dritten Variation laufen Tonleitern aus der Tiefe aufwärts gegen gehaltene Doppelgriffe oder Akkorde. Die vierte Variation spielt in der hohen Lage eine Moll-Variation in akkordischem Satz, es klingt wie ein kurzes Innehalten. Die fünfte antwortet auf die dritte mit Tonleitern in der rechten Hand aus der hohen Lage, die sich zu einer ab- und aufrollenden Endlos-Skala entwickeln, kontrapunktiert von kurzen Dreiton-Figuren der linken Hand. In der letzten Variation schwingt sich die rechte Hand in Akkordbrechungen auf und ab, unterstützt von einer Walzbegleitung der linken Hand.

  • Russische Klavierschule, Band 2, Nr. 46

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