Die Menuette aus dem Notenbuch für Nannerl gehören zum Standardrepertoire leichter Klavierstücke auf der ganzen Welt.
Leopold Mozart legte das Notenbuch 1759 für seine Tochter Maria Anna, genannt „Nannerl“ (1751-1829) an, die zu der Zeit schon eine gute Pianistin und eine „außerordentlich begabte Musikerin“ gewesen sein soll. Nicht lange danach bekam auch ihr jüngerer Bruder Wolfgang Amadeus, genannt „Wolferl“ (1756-1791) Klavierunterricht beim Vater und spielte die ersten Menuette aus diesem Buch, die möglichweise von Nannerl selbst stammen könnten (wie Martin Jarvis herausfand). Unter das achte Menuett notierte Vater Leopold stolz „Diese vorgehenden 8 Menuetten hat d. Wolfgangerl im 4ten Jahr gelernet„. Außerdem komponierte Wolfgang früh eigene Stücke, die der Vater aufschrieb und der Notenbuch-Sammlung beifügte. Neben vielen kleinen Stücken unbekannter Herkunft sind auch Stücke von Wagenseil, Carl Philipp Emanuel Bach (Sigr. Bach), Tischer, Agrell enthalten.
2009 wurden in dem Notenbuch zwei weitere Stücke als Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart identifiziert. Da die Handschrift von Vater Leopold stammt, hielt man ihn bisher für den Verfasser. Die ersten Kompositionen W. A. Mozarts sind auch in vielen Extra-Ausgaben zu finden. Der Henle-Verlag und die Wiener Urtext-Edition haben zum Beispiel Auszüge des Notenbuchs mit ausschließlich Mozarts eigenen Kompositionen veröffentlicht. Hier ein paar Empfehlungen guter Verlagsausgaben:
- Nannerl Notenbuch, 1759, vollständige Ausgabe. Erschienen 2002 bei Heinrichshofen N 1277, erhältlich bei stretta-music.com
- Notenbuch für Nannerl, hrsg. von Heinz Schüngeler, enthält eine Auswahl, Schott ED 3772
- W. A. Mozart: Klavierstücke aus dem „Nannerl-Notenbuch“ im Henle-Verlag
- W. A. Mozart: „Stücke aus dem Nannerl-Notenbuch für Klavier“ in der Wiener Urtext-Edition UT50262
- Kostenloser Download urheberrechtsfreier Noten auf imslp.org