Mit Vorübungen werden die Finger, Hände und Arme, Sitzhaltung, kurz, der gesamte Körper und die Gedanken auf das Klavierspielen vorbereitet. Sie lockern und wärmen nicht nur auf, sondern trainieren und üben auch die Bewegungen, die für eine gute Spieltechnik notwendig sind.

Bei Jugendlichen/Erwachsenen kann man die Vorübungen mit “Aufwärmübungen” beim Sport vergleichen, mit denen die Muskeln auf die Belastung vorbereitet werden, die Leistungsfähigkeit erhöht und das Verletzungsrisiko vermindert wird. Ein unvorbereitetes Spiel führt meistens dazu, mit unkonzentriertem Geist und müden und deshalb angespannten Muskeln falsche Bewegungen einzuüben, die nicht nur zu unschönen klanglichen Ergebnissen führen, sondern auf Dauer sogar schädlich sind. Erste Warnzeichen sind Schmerzen in den Armen, Schultern oder Gelenken oder sogar Kopfschmerzen. Im schlimmsten Fall kann einer längere Überreizung der Sehnen zu Sehnenscheidenentzündungen führen.

Bei Kindern geht es aber um Grundsätzliches: die elementare Ausbildung des Spielapparates, dessen sich Kinder meist noch gar nicht bewusst sind; das Kennenlernen und Beherrschen der einzelnen Glieder und einer guten Sitzhaltung; die Bewußtmachung und Kräftigung der Muskeln, die meist noch schwach sind; das Kennenlernen und Beherrschen der Muskelspannung und – entspannung; das Kennenlernen und Differenzieren der einzelnen Fingerbewegungen.

Bei den Vorübungen geht es aber nicht nur um die körperliche Vorbereitung auf das Klavierspiel, sondern auch um die nötige Konzentration und vor allem um das Gehör und die innere Klangvorstellung.

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