Quintenzirkel

Vorzeichen der Dur- und Moll-Tonarten

Mit dem Quintenzirkel kannst du herausfinden, wie viele Vorzeichen eine Tonart hat. Oder umgekehrt, welche Tonart so und so viele Kreuze oder B hat.

C wird nicht mitgezählt, denn es hat keine Vorzeichen. C ist = 0.

Rechts herum bei 1 Uhr: 1# = G, 2# = D, 3# = A, 4# = E, 5# = H, 6# = Fis

Links herum durch die b-Tonarten: 1b = F, 2b = B, 3b = es, 4b = As, 5b = Des, 6b = Ges.

Merksätze für die Dur-Tonarten (äußerer Kreis)

# Rechts: Geh Du Alter Esel Hole Fisch (G D A E H Fis)

b Links: Frische Brötchen Essen Asse des Gesangs (F B Es As Des Ges)

Die Moll-Tonarten sind im inneren Kreis angeordnet. Sie haben jeweils die gleichen Vorzeichen wie die Dur-Tonart an der gleichen Stelle. Immer eine Dur- und eine Moll-Tonart sind verwandt, man nennt sie auch „Parallele“.

Merksätze für die Molltonarten (innerer Kreis)

# Rechts: Ein Hai-Fisch cischt Giselas Diskette (e h fis cis gis dis)

b Links: Der große Clown feiert beim Essen (d g c f b es)

Der Quintenzirkel und die klassische Kadenz

Damit ist die Nützlichkeit des Quintenzirkel aber noch nicht erschöpft. Die Tonarten sind nämlich nicht nur in Terzen verwandt (Geschwister) sondern auch in Quinten (Freunde). Jede Tonart hat eine verwandte obere (rechte) Quinte und eine untere (linke) Quinte. Auf lateinisch heißt die Oberquinte = Dominante und die Unterquinte = Subdominante.

Um zu verstehen, warum die Oberquinte die Zahl V bekommt, aber die Unterquinte die Zahl IV, müssen wir uns diese drei Tonarten auf einer Treppe vorstellen und sie der Reihe nach anordnen:

Die Haupttonart steht immer auf der ersten Stufe (römisch I), die Oberquinte auf der 5. Stufe (V) und die Unterquinte steht dann auf der 4. Stufe (IV).

Für die Stufen schreibt man römische Zahlen. In der Popularmusik (Blues, Jazz, Rock) denkt man nur in Stufen. Um die Beziehungen der Tonarten zueinander zu beschreiben, schreibt man die Funktionen abgekürzt als Buchstaben: T = Tonika/Haupttonart, D = Dominante/Oberquinte, S = Subdominante/Unterquinte. Mit den Funktionen beschreibt man die Harmonien der klassischen Musik.

Mit diesen 3 Stufen/Funktionen bildet man die klassische Kadenz:

  • Stufen: I – IV – V – I
  • Funktionen: T – D – S – T

Diese 3 Tonarten/Stufen/Funktionen braucht man zum Beispiel, um ein Lied mit Akkorden zu begleiten. Du findest sie auch in jedem klassischen Musikstück, denn in der Klassik bevorzugten die Komponisten klare Harmonien.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hagen

    Warum fehlt Dis (D#) Dur in Deinem Quintenzirkel?

    1. sugerdts

      Dis (D#)-Dur hätte 9 Kreuze als Vorzeichen und wäre damit quasi unlesbar.
      Theoretisch ist natürlich alles möglich, aber in der Praxis, in der es darum geht, Noten zu lesen und sie zügig vom Blatt spielen zu können, macht die Vorzeichnung für Dis-Dur wenig Sinn. Es ist darum allgemein üblich, dass Quintenzirkel – aus Gründen der besseren Lesbarkeit – nur bis zum 6. Vorzeichen dargestellt werden.
      In den Noten wird Dis-Dur meist mit Es-Dur enharmonisch vertauscht, denn Es-Dur hat nur 3 b. Dis-Dur und Es-Dur spielt sich zumindest auf dem Klavier genau gleich, aber in den Noten macht es einen gewaltigen Unterschied, ob man 9 Kreuze oder 3 b lesen muss. Natürlich kommt Dis-Dur als Akkord vor, zum Beispiel als Dominante (5. Stufe) von Gis-Dur oder als Gegenklang (Dur-Parallele) von H-Dur oder Fis-Dur.
      Bei Dis-Moll ist das anders, weil Dis-Moll als Parallele Molltonart von H-Dur „nur“ 6 Kreuze hat. Das ist noch einigermaßen lesbar.
      Ich hoffe, die Frage damit beantwortet zu haben, sonst gerne noch einmal nachfragen.
      Schöne Grüße, S. Gerdts

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.