Takt

Takte entstehen, wenn der Grundschlag durch regelmäßige Betonungen in kleine Einheiten gegliedert wird. Der Begriff „Takt“ kommt aus dem lateinischen Wort tactus = Berührung oder Stoß. Immer der erste Schlag in jedem Takt wird etwas mehr betont als die anderen. Durch die Taktbetonungen kann man hören, um was für eine Taktart es sich handelt.

Taktarten

Die Taktarten werden durch 2 Zahlen angezeigt:

Obere Zahl = wie viele Grundschläge hat der Takt

Untere Zahl = welche Notenwerte werden als Grundschlag gezählt

Der Grundschlag kann theoretisch in alle möglichen Taktarten eingeteilt werden, mit zwei Ausnahmen:

  1. Es gibt keinen Takt mit nur 1 Grundschlag, weil dann ja alle Schläge als 1. Schlag betont wären und nicht mehr unterschiedlich sind.
  2. Es gibt keine Ganze Note (TAOAO) als Grundschlag, sie dauert einfach zu lang.

= Dieser Takt hat zwei Schläge. Als Grundschlag werden Viertelnoten (TA) gezählt: 1 2 / 1 2 / 1 2 /

= Dieser Takt hat sieben Schläge. Als Grundschlag werden Achtelnoten (ti) gezählt.

= Dieser Takt hat drei Schläge. Als Grundschlag werden Halbe Noten (TAO) gezählt.

Die gebräuchlichsten Taktarten sind , , , .

Besondere Taktartbezeichnungen

= „tempo ordinario“, der „normale Takt“, entspricht dem – Takt. Das Zeichen stammt aus der Mensuralnotation (13. – 16. Jahrhundert), wo es „Semibrevis“ hieß.

= Alla breve. Es entspricht eigentlich einem – Takt, wird aber viel schneller gespielt. Das Zeichen ist ein durchgestrichenes C, was bedeutet, dass nicht mehr als ganzer Takt, sondern in 2 Hälften gezählt wird: 1 2 / 1 2 / 1 2 /. Da wir heute üblicherweise Viertelnoten als Grundschlag zählen, ist die Alla breve schneller als ein C bzw. ein 4/4-Takt.

Taktstriche

Im Notensystem werden die Takte durch Taktstriche getrennt. Diese Taktstriche werden nicht gezählt, sie dienen nur zur Orientierung beim Noten lesen. Wenn die Taktstriche durch mehrere Systeme gehen, bedeutet das, dass diese Systeme gleichzeitig zu lesen sind. Im Klavier-Notensystem gehen die Taktstriche immer durch beide Systeme.

Verschiedene Taktstriche

= Einfacher Taktstrich.

= Schluß-Taktstrich am Ende eines Musikstücks.

= Doppelter Taktstrich. Teilt das Stück in größere Abschnitte ein.

= Wiederholungstaktstrich, Anfang

= Wiederholungstaktstrich, Ende.

Die Noten zwischen dem Anfangs- und dem Ende-Wiederholungszeichen werden wiederholt. Wenn nur ein Ende-Wiederholungszeichen in den Noten steht, wird ganz vom Anfang wiederholt.

Hausaufgaben

Liebe Eltern, bitte üben Sie diese Aufgaben mit ihrem Kind gemeinsam! Das kann nebenbei geschehen, nicht als „Hausaufgabe“, sondern als Spiel, ohne Klavier, zu jeder Zeit, irgendwann zwischendurch. Zum Beispiel, wenn man eine Treppe hochgeht oder einen Spaziergang durch den Wald macht (dann wird das Spazierengehen gleich viel lustiger). Und wir wissen ja: „Wiederholung ist die Mutter des Lernens“.

  1. Gehe mit gleichmäßigen Schritten spazieren.
    1. Zähle dazu “ 1 2 3 4, 1 2 3 4, 1 2 3 4, …“
    2. Zähle dazu “ 1 2 3, 1 2 3, 1 2 3, …“
    3. Zähle dazu “ 1 2, 1 2, 1 2, …“
  2. Wiederhole Aufgabe Nr. 1, aber jetzt sprich immer die „1“ lauter als die anderen Zahlen. Versuche, trotzdem gleichmäßig weiter zu gehen!
  3. Klatsche im Sitzen den Grundschlag auf deine Knie und sprich dazu wie bei Aufgabe „2“. Jetzt darfst du bei jeder „1“ auch kräftig mit dem Fuß aufstampfen.
  4. Schreibe die Rhythmusnoten von einem Lied auf, das du gut kennst, zum Beispiel „Mary hat ein kleines Lamm“. Dann klatsche es, und klatsche bei jeder „1“ lauter. Wenn du weißt, welche Noten eine „1“ sind, zeichnest du vor diese Noten einen Taktstrich.
  5. Höre eine Musik und klatsche den Grundschlag mit. Hörst du, wo die etwas lautere „1“ ist? Was für ein Takt könnte das sein? Kleiner Tipp: Höre jeden Tag eine andere Musik.
Annebäbli
Edvard Grieg: Morgenstimmung (Melodie auf Klavier)
In meinem kleinen Apfel
Béla Bartók spielt Bartók Für Kinder, Heft 1: Quasi Adagio
Vladimir Rebikoff: Der Bär

Aufgabe 5 entspricht übrigens schon einem Teil der Anforderungen der Musikprüfungen des ABRSM Grade 1 (Aural Tests). Diese Aufgabe bringt allerdings erst dann einen wirklichen Lernfortschritt, wenn sie öfter wiederholt wird. Sie kann zum Beispiel bei jedem neuen Klavierstück wieder aufgegriffen werden, indem die Musik zuerst gehört wird, bevor die Noten angeschaut werden.

Dieses war der zweite Streich, doch der dritte folgt sogleich.

Wenn du eine Aufgabe gut gemeistert hast, kannst du weitersegeln zu den Stammtönen.

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