Eine Etüde (von französisch étude“ =Studie, étudier = „studieren“) ein Musikstück, das zu größeren spieltechnischen Fertigkeiten auf dem Instrument verhelfen soll. Sie stellt einen spieltechnischen Aspekt in den Mittelpunkt, ist aber im Gegensatz zu einer Übung eine vollständige Komposition mit harmonischer Struktur und klarem formalem Ablauf. Etüden vertiefen und festigen das spieltechnische Training. Die Bezeichnung „Etüde“ für eine Komposition wurde erst ab dem 19. Jahrhundert populär.

Im Barock wurde diese Funktion durch Toccaten, Fantasien, Präludien und Inventionen erfüllt (Buxtehude, Telemann, J. S. Bach), in der Klassik durch Exercisen, Capricen oder Handstücke (Türk, Müller), die meist als Anhang den Klavierschulen mitgegeben wurden. Mit der Weiterentwicklung der Klavierspieltechnik in der Wiener Klassik vor allem durch Beethoven verschob sich der Schwerpunkt der pianistischen Ausbildung immer mehr von musikalischer Ausbildung zu spieltechnischem Training. Neben zahlreichen Klavierschulen und leichten Übungsstücken für angehende Pianisten entwickelte sich die Etüde zum eigenständigen musikalischen Genre. Die bekanntesten Komponisten von größeren Etüdensammlungen sind Clementi, Czerny, Cramer, Hummel. In der Romantik, ab etwa 1830 entwickelte sich neben den reinen Studienwerken die virtuose, konzertante Etüde: Paganini, Schumann, Chopin, Liszt, Brahms, Rachmaninow, Debussy, Skrjabin.

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Nach spieltechnischen Aspekten suchen

Spieltechnische Aspekte lassen nicht nur mit Etüden vertiefen. Auch in vielen Konzertstücken wird eine bestimmte Spieltechnik in den Dienst des musikalischen Ausdrucks gestellt. Mithilfe der folgenden Schlagwörter kann man Etüden und Konzertstücke nach einzelnen spieltechnischen Aspekten durchsuchen.

Ablösen der Hände Akkordbrechungen Akzent Atembogen Blues Bordun Doppelgriff Dreierbindung Dreiklang Dreiklänge Echodynamik Fingerwechsel Fünftonraum Geläufigkeit I-V-Begleitung Kanon Lagenwechsel legato gegen staccato Liegefinger Modulation non legato Oktaven Ostinato Pedal portato Quinten Schnelle Griff-Repetition Schweifender Bordun Sprünge staccato Stufenbegleitung Tastengrund tenuto Terzen Tonleitern Verzierungen Walzer Zweierbindung zweite Stimme Übergreifen